besser sein
immer noch denke ich, ich sollte besser werden, als ich bin.
tollere sachen machen.
intensiver leben.
mehr tun.

und irgendwie meine ich auch, dass viele leute dieses gefühl teilen.
in der zeitung stand: die berühmten schriftsteller haben gegen die zwänge in ihrer gesellschaft angeschrieben. da hatte sie noch was zu tun. jetzt kann man alles machen. könnte. und so bleibt einem als grenze nur noch das eigene hirn. das nicht so will, wie man will.

und dann denke ich: weniger prokrastination! während ich ein browserspiel spiele. und denke: mehr liebe! wenn ich den stapel unbeantworteter weihnachtskarten sehe.
und so.
mehr ordnung.
mehr schönheit.
mehr gesundheit.
mehr übermenschliches.
mehr bildung.
mehr geld.
mehr alles.

ach ja, und ich nehme mir vor, früher schlafen zu gehen!
ha ha.

wir sind selber schuld, sagt die postmoderne gesellschaft. ist doch alles nur psychisch.

und in haiti verhungern die kinder. oder so. die schreiben auch keine weltliteratur. stell dich nicht so an.

trotzdem noch jede nacht das gleiche spiel. ich hämmere von innen gegen meine schädeldecke. sage mir: jetzt alles besser! und tue so wenig tatsächlich. und sehe das, und hasse mich ein bisschen.

kein ausweg, für heute. keine weisheit. keine neue energiequelle. vielleicht gehe ich jetzt schlafen. 6:00 früh.


| nightly @ 06:48| Kritik? |