Montag, 2. August 2010
schatten
sie war 18 und mit seit einem halben jahr war sie mit ihrem freund zusammen, als der gestorben war.
oh, wie?
sie zögert, widerstreitende gefühle in ihrem gesicht.
wenn du es nicht erzählen willst... kein problem!
es war in unserer gemeinsamen wohnung, er hat aufgehört zu atmen.
pfeiffersches drüsenfieber... die ärztin dachte, es wäre nur eine erkältung... er dachte, es sind nur bauchschmerzen... die milz... er ist innerlich verblutet. ich fühle mich immer noch schuldig, dass ich nicht schneller den notarzt gerufen habe, sie konnten ihn nicht mehr zurückholen. er hat es abgetan, und ich auch.
sie erzählt noch etwas, abwesend, dass sie nochmal bei ihrer mutter gewohnt hat.
wendet sich ab. setzt die sonnenbrille auf. bleibt abgewendet, bis die straßenbahn kommt.

ich weiß nicht, was ich sagen soll, oder kann. würde sie gern in den arm nehmen.
es ist so viele jahre her, aber vielleicht kommt man nie über so etwas hinweg.
was ich sonst von ihrem leben weiß, ist reisen, wärme, leichtigkeit, lustigkeit.

jetzt scheint es mir wie die flucht vor ihrem schatten.


| nightly @ 05:47 | Kritik? (0) |


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