Montag, 12. November 2018
ein anderes leben
wow, so viel zeit ist vergangen. und dieses kleine blog existiert immer noch.
ein traum erinnerte mich an dieses blog.
ich träumte ich wäre auf einem workshop oder einem selbsterfahrungsirgendwas. wir sollten die erkenntnisse aufschreiben.
meine erkenntnis war, dass mich kritik und lob nicht rührt. ich bin zu weit weg davon. distanziert mein "ewiges inneres" von meinem äußeren selbst. was hat das mit mir zu tun, wer da in der welt unter meinem namen herumläuft.

in meinen lebensumständen hat sich in den letzten 10 jahren viel verändert. zwei kinder, raus aufs land, pflegebedürftige oma wohnt mit uns. extrem viele "care taking" verpflichtungen. unwichtige sachen von anderen leute sind für mich ständig dringend. oma braucht was zu trinken, kleinkind hat die windel voll, schulkind soll sich bettfertig machen. gah.

dazu 70% stelle von zu hause aus. angenehme arbeit. sie hat was mit dem tod zu tun. beim nachlesen der alten beiträge hier, wundere ich mich, wie viel sich um den tod dreht. inzwischen habe ich mich dem thema angenähert.
ich möchte vor meinen kindern sterben. mein leben geht auch ohne mich weiter, ich habe mich fortgepflanzt, kann ausatmen.
ich sehe wie oma mit dem tod hadert. sie vermisst ihr altes unabhängiges leben, nimmt ganz langsam abschied davon. sie hat angst vor dem sterben, weist es von sich.
ich habe mit freunden ein begräbnis organisiert und durchgeführt. frei und heimlich im wald, nah am herzen.

ich schwimme jetzt im main stream. alles ist so ziemlich erwartungsgemäß. angepasst. fühlt sich immer noch ungewohnt an. ein teil davon ist sicher auch mein alter. jetzt ende dreißig, wer will noch, dass ich mich ändere. hah.

schön in meinem leben ist die natur um mich. nachts auf die terasse treten - sternenhimmel, wald, wildschweingrunzen. auf der wiese stehen und unzählige pflanzenarten erkennen. wildblumensträuße pflücken. alte obstbäume finden und ernten. ekstatisch, herrlich.

zurücklesend denke ich - welche ein luxus - so viel freizeit in einem leben ohne pflegeverpflichtungen. freiheit, deppressiv sein zu dürfen. lebenszeit mit spielen und filmen zu verplempern. beneidenswert. :-D

irgendwann komme ich hoffentlich auch mal wieder dahin. wenn die oma stirbt und die kinder größer sind. aber dann bin ich alt und hutzelig und schaue nur noch romantische komödien und löse kreuzworträtsel.


| nightly @ 02:25 | Kritik? (0) |
Sonntag, 26. Mai 2013
vergessen (traum)
Am Anfang dachten wir, es treffe nur die Alten. Wir könnten sie wegsperren und überhaupt, wer braucht schon Alte. Wir hatten sie doch schon vergessen.
Später waren es auch die Jüngeren. Es ist nicht so schlimm. Man geht in den Vorruhestand, macht etwas langsamer. Wer arbeitet schon bis 65.
Als es auch auf die Leute im mittleren Alter übergriff, fing das große Schuldzuschreiben an. Die Ernährung, der Stress, der Bewegungsmangel, das Fernsehen, der Feinstaub, der Unglauben. Und wenn die Betroffenen alles richtig gemacht hatten, dann schüttelte man eben nur den Kopf und sagte, die arme Familie.
Bis wir merkten, dass es ansteckend ist, war es schon überall. Auch die Kinder zeigten inzwischen Symptome und kein Land und keine Insel blieb frei.
Die Menschheit wurde verrückt. Jeder Mensch nur anfallsweise, mal mehr mal weniger. Ein paar Stunden ohne Verstand, dann vielleicht wieder zwei Tage vernünftig.

Ich lebe mit meinem Freund in einer Hütte im Wald. Die Wände sind aus Brettern und aus Steinen. Wir haben einen Kamin, auf dem ich kochen kann. Das Baumaterial haben wir von einer stillgelegten Fabrik in der Nähe. Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob wir sie selbst gebaut haben, oder jemand anderes. Das Geschirr ist aus Emaille, alt und mit ganz verschiedenen Farben. Tagsüber ist mein Freund fort, ich weiß nicht, wohin oder warum. Abends kommt er meistens wieder. Er spricht nicht viel. Manchmal weint er im Schlaf. Wenn er verrückt ist, schimpft er laut und ich kann kein Wort verstehen. Er schlägt mich und läuft dann davon. Ich glaube, er will mich vor sich beschützen. Wenn er wieder zurück kommt und vernünftig ist, erzähle ich ihm nichts davon. Er erinnert sich nicht, was er getan hat, so wie alle.

Heute gehe ich zu Freunden. Sie wohnen zusammen in einem großen Haus mit Garten. Auf dem Weg höre ich Lärm und trete zur Seite, zwischen die Bäume. Ein paar Leute rollen große Steine und Töpfe den Hang hinunter und versuchen sie einzufangen. Sie lachen und rufen und sind bald außer Sicht. Ein Tisch steht am Wegrand, den haben sie umgeworfen. Buntes Essgeschirr aus Plastik liegt durcheinander. Einige Konservendosen und Brotscheiben sind auch dabei, die sammle ich in meinen Rucksack und gehe weiter.
Meine Freunde sitzen vor dem Haus auf der Terrasse. Sie teilen ihr Essen und erzählen Geschichten.
Einer war heute auf Arbeit, aber er wurde nach Hause geschickt, weil er einen Kollegen mit der Pistole bedroht hat. Zumindest hat das der Kollege gesagt. Die Freunde trösten ihn. Ob er wirklich eine Pistole hat? Ein anderer erzählt, dass seine Großmutter zu ihnen ins Haus ziehen wird. Er freut sich darauf. Eine Frau singt ein Gutenachtlied, obwohl erst Mittag ist. Kinder spielen am Klettergerüst.

Auf dem Weg nach Hause komme ich an der alten Fabrik vorbei. Sie ist mir unheimlich. Am Himmel schweben mehrstöckige Zeppeline in der Dämmerung. Ich habe gehört, das sind die neuen Fabriken, aber ich weiß nicht, ob es stimmt. Ich würde sie gern einmal von nahem sehen.
Zuhause brennt schon Licht und es duftet nach Essen. Als ich zur Tür hereinkomme, blickt mein Freund auf und lächelt mich an.


| nightly @ 00:00 | Kritik? (0) |
Mittwoch, 31. August 2011
vom verrücktsein
früher war ich verrückt. ich lebte in einer seltsamen, eigenen welt.
manche menschen liebten mich.
warum?
(vielleicht weil ich jung und hübsch war, oder)
vielleicht weil ich in ihnen nur die dinge sah, die zu meiner verrückten welt passten. dinge, die sonst keiner sah. aber die wahr waren.
eine sehnsucht beantwortet.
manchmal sehne ich mich nach der frau, die ich war. sie ist in mir und schweigt. manchmal sieht sie mich aus dem wind an und bläst mir ins gesicht, dass mein herz zittert.
eines tages wandere ich wieder diesen weg, der unter den füßen schwankt. eines tages.


| nightly @ 04:57 | Kritik? (0) |
Mittwoch, 24. August 2011
weiter weiter
ich habe eine firma gegründet, in der elternzeit. jetzt ist der mann in der anderen hälfte der elternzeit zu hause und ich arbeite viel. mitgründer ist dabei, büro ist gemietet, praktikantin eingestellt. nebenbei muss ich noch geld verdienen, als freelancerin. und wo bleibt das produkt?

alles ist super, aber schon wieder spiele ich nachts minesweeper und mahjongg anstatt zu arbeiten. dabei mache ich doch jetzt genau das, was ich will. oder fast.

sollte ich nun also...
a) innerhalb der firma mehr das machen, was ich will (am produkt arbeiten) oder
b) mich disziplinieren und den administrativen kram gut finden.
oder c) alles hinschmeißen und mich wieder meinen tagträumen widmen?
lassen wir mal c außen vor...

a) hätte den vorteil, dass ich glücklicher bin und mehr wert in die firma einbringe.
b) hat den nachteil, dass ich administratives hasse und aufschiebe.

also eigentlich alles klar. nur macht b) sonst keiner.
sagen wir mal, ich sollte das outsourcen? um was genau geht es? praktikantenverträge schreiben, ausgabenbelege einscannen, verstehen, was der steuerberater von mir will, die miete überweisen, ... und auch marketing: kleinigkeiten auf facebook posten, bloggen. CFO und CMO. yo.

sachen, die ich nicht machen will, sind glitschig. meine aufmerksamkeit rutscht davon ab, hin zu beliebigen anderen dingen, von denen es immer reichlich gibt.


| nightly @ 05:19 | Kritik? (0) |
Montag, 18. April 2011
was soll ich tiefsinniges schreiben?
ach, geh ich lieber doch ins bett.


| nightly @ 05:19 | Kritik? (0) |
Dienstag, 8. März 2011
ausatmen
die fortpflanzung hat mich übrigens auch mit meinem eigenen tod versöhnt. ich hatte angst vor dem sterben, vor dem ende.

jetzt denke ich: gut, dass ich (wenn das schicksal es gut mit mir meint) meine tochter nicht sterben sehen werde. weil ich selber vorher sterben werde.
und wenn ich glück habe, erlebe ich noch die geburt von enkeln oder gar urenkeln.
ich kann ausatmen.
weil ich weiß, das meine kinder den atem aufnehmen und das leben weitergeht.


| nightly @ 02:31 | Kritik? (1) |
babyyy
ich hab ein baby.
man sagt, es stellt einem das leben auf den kopf.
mit gefällt die formulierung besser:
it sweeps you off your feet.
das stimmt.
aber man ist die ganze zeit schon immer tiefer in den strom gelaufen. schritt für schritt. als man sich für das vorstellungsgespräch schick gemacht hat. als man ja gesagt hat zu dem richtigen mann. als man gemeinsam eine wohnung ausgesucht hat.
und man geht weiter in den strom des lebens, denkt, man geht auf die andere seite.
dann kriegt man ein kind und plötzlich trägt das wasser dich. du treibst fort, die bilder am ufer taumeln, du weißt nicht wohin, aber es ist gut.


| nightly @ 02:25 | Kritik? (0) |
Dienstag, 21. Dezember 2010
selbsterkenntnis
turns out i'm perfectly content just talking to myself.


| nightly @ 01:20 | Kritik? (0) |
Donnerstag, 9. September 2010
what game do you want to play?
ich bin ein anerkennungsjunkie. oder so.

im privaten hab ich da meine dealer: mann, familie, freundinnen, ehrenamt... ich denke, sie respektieren mich, finden mich gut.

bei der beruflichen anerkennung gibt es verbesserungsmöglichkeiten. ich hänge so rum, telefoniere ein bißchen, verkaufe nichts. gahh.
anyway.
anerkennung würde ich gerne haben von: bürokollegen, kunden, leuten aus meinem professional network.

und wen oder was würden die wahrscheinlich respektieren bzw. gut finden?
jemand, der mit wenig anstrengung viel geld verdient.
jemand, der viel und aktuelles weiß.
jemand, der eine eigene firma (mit mitarbeitern) hat.
jemand, der ungewöhnliche ideen hat.
jemand, der eigene ideen umsetzt.
jemand, über den in zeitungen geschrieben wird.
jemand, der auf konferenzen spricht.
jemand, der ideen und projekte gut analysieren und bewerten kann.
jemand, der gute tipps geben kann, mit denen sie selbst schöne sachen machen können.

da würden mir schon einige sachen einfallen... die wenig mit dem zu tun haben, was ich jetzt mache.

auf der anderen seite: brauche ich wirklich diese art von anerkennung?
jaaaa.
oder ist es mehr eine angst vor ablehnung? (will you still love me...)

auf jeden fall wäre es gut, wenn ich *vor mir selbst* beruflichen respekt hätte. und das sind vielleicht die kriterien, die ich eben aufgeschrieben habe.

jump...

fly...

ich habe angst, dass ich gleich wieder die lust verliere, wenn ich ein eigenes projekt angehe. dass meine begeisterung nur ein paar tage hält. und dann?

really, really fast projects.
each with a deadline of only one week to launch (or really significant next step).

bei etwa 4 wochen urlaub im jahr, wären das 4 projekte. klingt doch gut. ;)

hmm... elternzeit?

der neue kunde scheint mich zu respektieren... und hat mir bei ersten verkauf geholfen.
gib mir stoff, baby!

oder doch entzug?
neiiin.

naja, erstmal nicht!


| nightly @ 04:16 | Kritik? (0) |
Montag, 30. August 2010
also elternzeit
ich habe kopfschmerzen, aber das kommt wohl nur vom langen schlafen.

wegen elternzeit hab ich mir überlegt: ich werde kündigen (bei meinem hauptkunden, für den ich freelance). dann 7 monate heititei. dann nimmt mein mann 7 monate und ich arbeite möglichst wieder vollzeit. später nimmt er teilzeit und wir eine tagesmutter.
so der plan.

das schöne daran ist der heititei-abschnitt.
ich will
ruhm und ehre
schlafen
basteln
lernen
kind knuddeln
schreiben
für jobs vorfühlen

ruhm und ehre durch kleine projekte (zb malbuch, geschichten), apps für kinder (android!), und vielleicht einen laden mit kunst...

so viele wünsche auf einmal.
aber trotzdem.
ich stelle mir vor, den kopf freizuhaben, glücklich zu sein, und einfach machen zu können, was ich will.

ach ja, ich hoffe, ich kann mich auch noch mit meiner kusine abwechseln mit der babybetreuung.


| nightly @ 05:13 | Kritik? (0) |
Montag, 2. August 2010
schatten
sie war 18 und mit seit einem halben jahr war sie mit ihrem freund zusammen, als der gestorben war.
oh, wie?
sie zögert, widerstreitende gefühle in ihrem gesicht.
wenn du es nicht erzählen willst... kein problem!
es war in unserer gemeinsamen wohnung, er hat aufgehört zu atmen.
pfeiffersches drüsenfieber... die ärztin dachte, es wäre nur eine erkältung... er dachte, es sind nur bauchschmerzen... die milz... er ist innerlich verblutet. ich fühle mich immer noch schuldig, dass ich nicht schneller den notarzt gerufen habe, sie konnten ihn nicht mehr zurückholen. er hat es abgetan, und ich auch.
sie erzählt noch etwas, abwesend, dass sie nochmal bei ihrer mutter gewohnt hat.
wendet sich ab. setzt die sonnenbrille auf. bleibt abgewendet, bis die straßenbahn kommt.

ich weiß nicht, was ich sagen soll, oder kann. würde sie gern in den arm nehmen.
es ist so viele jahre her, aber vielleicht kommt man nie über so etwas hinweg.
was ich sonst von ihrem leben weiß, ist reisen, wärme, leichtigkeit, lustigkeit.

jetzt scheint es mir wie die flucht vor ihrem schatten.


| nightly @ 05:47 | Kritik? (0) |
Donnerstag, 29. Juli 2010
ich sollte eigentlich arbeiten
aber ich bin so unkonzentriert... dann blogge ich eben mal wieder.

mein hirn fühlt sich an wie apfelmus. mit schmalz. oder so.
starre auf meine todo-liste und kann mich nicht für das eine oder andere entschließen. übersetze einen absatz text und spiele "zur belohnung" erstmal 5 minuten browserspielchen. ahh.

naja, ich hab eine ausrede: ich bin schwanger. hormone und so. und ich hab keine ahnung, wie das mit baby und arbeiten dann wird. meinem kunden hab ichs noch nicht gesagt, dabei bin ich schon im 5. monat. ich grinse, wenn ich es strampeln fühle. so schön.

naja, das problem ist: ich kann nicht arbeiten. und dann verdiene ich kein geld. wie soll das erst werden, wenn das kind da ist?

ich könnte damit anfangen, die schwangerschaft nicht mehr zu verstecken versuchen. vielleicht hilft das irgendwie. schaden wird es vermutlich nicht.

meh.

also, wie stelle ich mir das vor, mit baby und arbeit?
ich sitze zu hause an meinem rechner. neben mir schläft das baby. manchmal quackt es, weil es trinken will oder gewindelt werden will. dann nehme ich das als willkommene abwechslung zur arbeit.
vielleicht schreit es aber auch ständig, und will immer rumgetragen werden. dann könnte ich gar nicht arbeiten.
hm. oder ich bin einfach noch unkonzentrierter als sowieso schon ("stilldemenz") und verdiene auch kein geld.
elterngeld gibts ein bißchen. da könnte ich so 7 monate nehmen.

mal googlen... ok, also während elterngeldbezug darf man eh praktisch nicht arbeiten. das kommt mir durchaus entgegen. irgendwie. aber verliere ich dann nicht meine kunden?!
oder ein bißchen arbeiten und die rechnungen erst später stellen. das könnte gehen. dann hätte ich auch am ende des elterngeldes ein nettes geld auf dem konto.
dann nimmt mein mann elterngeld und bleibt zuhause. und ich kann (hoffentlich einigermaßen ungestört und undement) wieder arbeiten.
vielleicht suche ich mir dann eh lieber eine festanstellung. frühling/sommer nächstes jahr.
hm hm.


| nightly @ 18:37 | Kritik? (0) |
Dienstag, 30. März 2010
feedback
habe einem früheren freund gesagt, dass er anders geworden ist: arbeit, sport, reisen. nach innen schauen, resignieren und sich einrichten.
früher war er größer. inspirierend, ernsthaft, optimistisch, verschmitzt, nach vorne schauend und in andere menschen hinein.
zumindest kommt es mir so vor.

als ich die mail abgesendet hatte, dachte ich, ich habe doch nur über mich selbst geschrieben. habe angst davor, meine ideale zu verlieren, erwachsen zu werden, vernünftig. oder habe es schon lange getan, gestehe es mir nur nicht ein.

im studium hatten wir mal so eine gruppenübung. eine person sitzt in der mitte, auf dem "heißen stuhl", die anderen stehen außenherum, die gesichter nach außen. sie sagen der reihe nach, wie sie die person wahrnehmen, kritisches und positives.

sie haben alle nur von sich gesprochen, zu sich selbst. unbewusst natürlich.
"ich spiegele mich in dir und sehe dies und jenes."
aber sehe ich dich?


| nightly @ 02:50 | Kritik? (0) |
Dienstag, 16. März 2010
meine rechte seite
ich habe bemerkt, dass ich alles vernünftige an meinen mann delegiere.
rollenzuweisung.
er plant voraus, er kümmert sich, er denkt an sachen, er hält ordnung.
und ich nörgele, bin vergesslich, launisch, spontan, undiszipliniert, unvernünftig.
das ist blödsinn.
weil ich auch eine vernünftige seite habe.

sagen wir mal links ist
jetzt, gefühle, lust, sex, hunger, faulheit, müdigkeit, genuss, sucht...

und rechts ist
zukunft, vergangenheit, denken, ursache und wirkung, meine seele, meine großen wünsche, verstehen, struktur, schönheit...

irgendwie regiert bei mir grade die linke seite, und die rechte fühlt sich vernachlässigt. dabei ist sie mindestens genauso stark.

ich will versuchen, sie gemeinsam tanzen zu lassen.


| nightly @ 22:58 | Kritik? (0) |
Montag, 25. Januar 2010
besser sein
immer noch denke ich, ich sollte besser werden, als ich bin.
tollere sachen machen.
intensiver leben.
mehr tun.

und irgendwie meine ich auch, dass viele leute dieses gefühl teilen.
in der zeitung stand: die berühmten schriftsteller haben gegen die zwänge in ihrer gesellschaft angeschrieben. da hatte sie noch was zu tun. jetzt kann man alles machen. könnte. und so bleibt einem als grenze nur noch das eigene hirn. das nicht so will, wie man will.

und dann denke ich: weniger prokrastination! während ich ein browserspiel spiele. und denke: mehr liebe! wenn ich den stapel unbeantworteter weihnachtskarten sehe.
und so.
mehr ordnung.
mehr schönheit.
mehr gesundheit.
mehr übermenschliches.
mehr bildung.
mehr geld.
mehr alles.

ach ja, und ich nehme mir vor, früher schlafen zu gehen!
ha ha.

wir sind selber schuld, sagt die postmoderne gesellschaft. ist doch alles nur psychisch.

und in haiti verhungern die kinder. oder so. die schreiben auch keine weltliteratur. stell dich nicht so an.

trotzdem noch jede nacht das gleiche spiel. ich hämmere von innen gegen meine schädeldecke. sage mir: jetzt alles besser! und tue so wenig tatsächlich. und sehe das, und hasse mich ein bisschen.

kein ausweg, für heute. keine weisheit. keine neue energiequelle. vielleicht gehe ich jetzt schlafen. 6:00 früh.


| nightly @ 06:48 | Kritik? (0) |

  davor →